17 Juni 2010

Heute war ich das erste Mal wieder auf der Arbeit.
Ich habe die möglichkeit auf halbtags zu wechseln und so ist es für andy und mich ein guter kompromiss. ich bekomme etwas abwechslung am tag und andy ist schon wieder so weit fit, dass er sich unter normalen umständen morgens alleine fertigmachen kann. vormittags kommt aber auch ein pflegedienst vorbei, der nach dem rechten sieht und andy bei bedarf helfen kann. und nach ausschlafen, bad und frühstück bin ich auch schon fast wieder zu hause bei ihm und wir können den tag gemeinsam verbringen - z.B. mit dem Rolli ;-)

Wir wissen beide, auch wenn sich jetzt so nach und nach etwas alltag wieder einschleicht - es ist eine trügerische ruhe und wir wollen so viele schöne dinge gemeinsam unternehmen wie möglich!

Wir danken euch ganz herzlich über die vielen lieben grüße und eure anteilnahme. es ist nochmal eine bestätigung für uns, dass wir auf dem richtigen weg sind und hoffen nach wie vor, dass unsere geschichte euch nicht nur betroffen macht, sondern vor allem zeigt, dass man sein bestes geben sollte, nicht mit seinem schiksal zu hadern, sondern jeden tag anzunehmen und mit leben und leidenschaft zu füllen.

Micki und Andy

Ausflüge

Ausflüge

Seit einer Woche haben wir einen Rollstuhl und haben schon einige ausflüge unternommen :-)

09 Juni 2010

Das Leben genießen

leider haben wir von den letzten Wochen nicht so viel positives zu berichten - und wie auch schon letztes Jahr nach dem Schlaganfall, tue ich mich schwer, darüber hier öffentlich zu schreiben.

Andy hat in den letzten drei Wochen zweimal eine lebensbedrohliche Blutung aus dem Mund gehabt. es ist nun klar, dass der Tumor zurück oder immernoch da ist und sich inzwischen eine anständige Blutversorgung zugelegt hat.
In beiden Fällen konnte ohne invasive Eingriffe - die Andy in seiner patientenverfügung abgelehnt hat - die Blutung gestoppt werden. das erste mal im Krankenhaus, das zweite mal hier zu hause im beisein von seiner mutter und mir.
obwohl er sehr viel blut verloren hat, hat andy sich in den letzten tagen sehr gut stabilisiert und wir geniessen jeden moment gemeinsam, der uns nun noch geschenkt worden ist.
ich bin seit nun fast drei wochen zu hause, (andy möchte weder auf eine palliativstation noch in ein Hospiz) und das wird auch vorerst so bleiben, denn ich will andy nicht alleine lassen, könnte mich noch nicht auf der arbeit konzentrieren. jederzeit könnte wieder eine schicht tumorgewebe abreißen, die blutung einsetzten und niemand weiß, mit welchem ausgang diesmal.
einmal am tag bekomme ich eine stunde "ablöse" durch den pflegedienst, in der ich spazieren gehe oder einkaufe. unser großartiger palliativ mediziner dr.löns und der Hospiz verein düsseldorf nord stehen uns - wie auch schon in der zeit vorher - in jeder lage zur seite. nicht zu vergessen alle lieben freunde und verwandten, die uns mit geschichten und gesellschaft die zeit noch mehr geniessen lassen - wenn jetzt das wetter auch mal wieder sommerlich werden würde ist die chill out zone auf dem balkon auch wieder nutzbar ;-)

ich bin wirklich sehr dankbar, dass andy und ich nach all den kleineren alltagsreibereien, die es in den letzten monaten gegeben hat, diese intensive zeit miteinander erleben dürfen, viele gespräche, ängste, tränen und wunderschöne augenblicke miteinander teilen.

Umarmt jeden Tag und verliert nie das aus den Blick, was wirklich zählt!
Eure Micki